Corinna Harfouch
Corinna Harfouch erzählt, sie hatte unendlich viel Glück im Leben. Bildrechte: IMAGO / Future Image

Spielfilm "Sterben" Deshalb hat Corinna Harfouch keine Angst vor dem Tod

23. April 2024, 16:45 Uhr

Aktuell ist Corinna Harfouch im Kinofilm "Sterben" zu sehen. Ein Thema, mit dem die Schauspielerin auch privat konfrontiert war und ist. Darüber hat sie im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" gesprochen.

Keine Angst vorm Tod

Für die 69-jährige ist der Tod ein fester Bestandteil des Lebens und nichts, wovor man Angst haben muss. Sorge bereiten ihr aber Leid und Krankheit, die ein Bestandteil des Sterbens sein können.

Hautnah erlebt sie das durch ihre Rolle in "Sterben". Der Film feierte im Februar bei der Berlinale seine Premiere. Darin geht es um eine zerrüttete Familie, das Leben und die Konfrontation mit dem Tod. Corinna Harfouch spielt eine schwerkranke Frau und Mutter, die dem Tod ins Auge blicken muss.

Bei der Umsetzung ihrer Rolle halfen Corinna Harfouch Erfahrungen aus dem Leben. Vor ihrer Karriere als Schauspielerin war sie Krankenschwester - verlor dabei die Berührungsängste vor Alter und Pflege.

Die Schauspieler Hans-Uwe Bauer, Ronald Zehrfeld, Corinna Harfouch und Lilith Stangenberg mit Regisseur Matthias Glasner (v.l.n.r.) bei der NRW-Premiere des Films Sterben am Donnerstag, den 18. April 2024, in der Lichtburg in Essen.
In ihrem neuen Film "Sterben" geht es um eine zerrüttete Familie, das Leben und die Konfrontation mit dem Tod. Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Sie möchte nicht enden wie ihr Vater

Corinna Harfouchs Vater ist gerade 100 Jahre alt geworden. Die Schauspielerin erzählt, er denke noch gar nicht daran zu sterben, obwohl das Alter ihm viele Lebensqualitäten nimmt und er sich nicht mehr selbst versorgen kann. Harfouch selbst möchte nicht in diesen Zustand geraten.

Ich möchte dann sterben, wenn ich nichts mehr für mich und andere tun kann.

Corinna Harfouch Augsburger Allgemeine

Um dem körperlichen und geistigen Verfall entgegenzuwirken, versucht die Schauspielerin beweglich zu bleiben.

Todesfälle haben bald ein Ende: Ausstieg aus dem "Tatort"

Nicht nur in ihrem neuen Film wird Corinna Harfouch vom Tod verfolgt. Auch als "Tatort"-Kommissarin muss die 69-Jährige mörderische Fälle lösen.

Am 5. Mai ist sie mit "Am Tag der wandernden Seelen" im Ersten zu sehen. Dann löst sie als Susanne Bonard gemeinsam mit Robert Karow ihren zweiten Fall.

Lange steht die deutsche Schauspielerin noch nicht als Berliner Kriminalhauptkommissarin vor der Kamera, da spricht sie auch schon über ihren Ausstieg. Für die Schauspielerin steht fest: Nur für sechs Folgen möchte sie die spannenden Fälle lösen, dann ist Schluss.

Es wäre ja auch absurd, wenn ich mit 75 immer noch "Tatort"-Kommissarin wäre und im Rollstuhl die Verbrecher jage.

Corinna Harfouch Augsburger Allgemeine

Ob sie sich dann generell von der großen Leinwand zurückziehen möchte, verrät die Schauspielerin allerdings nicht.

Corinna Harfouch
Als Kommissarin Susanne Bonard jagt Corinna Harfouch im "Tatort" Verbrecher und Verbrecherinnen, doch das hat schon bald ein Ende. Bildrechte: IMAGO / Photopress Müller

Neben dem Tod hat sie auch ganz viel Glück im Leben

Für die Schauspielerin ist klar, dass die Zukunft immer ungewiss ist, doch sie kann mit großer Freude auf ihr bisheriges Leben blicken.

Im Großen und Ganzen habe ich unendlich viel Glück. Ich habe feine Kinder, fünf Enkel und darf bei so schönen Projekten mitmachen. Das ist alles unglaublich!

Corinna Harfouch Augsburger Allgemeine

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. April 2024 | 17:15 Uhr

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