Ein Flächenbrand
Brennt ein Wald, ist das für die Feuerwehr eine große Herausforderung. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Was ist verboten, was erlaubt? Das bedeuten die einzelnen Waldbrandstufen

02. Mai 2024, 18:29 Uhr

Um Verhaltensregeln im Wald durchzusetzen, wird die Gefahr eines Waldbrandes in Waldbrandstufen eingeteilt. Sie sind bundesweit einheitlich.

Dennoch darf jede Region selbst bestimmen, welche Regeln bei welcher Waldbrandstufe gelten. Sie sind in den jeweiligen Waldgesetzen und Waldbrandschutzverordnungen zusammengefasst.

Der Deutsche Wetterdienst gibt einen Waldbrandgefahren-Index heraus, der die Gefahrenstufen tagesgenau abbildet.

Das bedeuten die Waldbrandstufen

Waldbrandgefahrenstufe 1: Sehr geringe Gefahr

Der Wald kann ohne Einschränkungen betreten werden.

Waldbrandgefahrenstufe 2: Geringe Gefahr

Vermeiden Sie Zündquellen. Fahrzeuge dürfen weiter auf Waldparkplätzen abgestellt werden. Wege mit trockener Bodenvegetation sollten nur im unbedingten Notfall befahren werden.

Waldbrandgefahrenstufe 3: Mittlere Gefahr

Die zuständige Behörde darf den Wald sperren. Das Betreten des Waldes ist weiterhin erlaubt, aber das Auto sollte auf asphaltierten Parkplätzen abgestellt werden. Öffentliche Feuerstellen oder Grillplätze im und am Wald dürfen nicht mehr genutzt werden.

Waldbrandgefahrenstufe 4: Hohe Gefahr

In Waldgebieten sollten öffentliche Straßen und Wege, sowie Waldwege aller Art nicht verlassen werden. Die Forstbehörde darf ausgewiesene Parkplätze und touristische Einrichtungen im Wald sperren.

Waldbrandgefahrenstufe 5: Sehr hohe Gefahr

Die Forstbehörde und der Waldeigentümer dürfen den Wald sperren. Der Wald sollte weder betreten noch befahren werden.

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BRISANT Mi 27.07.2022 17:15Uhr 02:29 min

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Dieses Bußgeld droht bei Feuermachen im Wald

Ein prasselndes Lagerfeuer im Wald? Keine gute Idee. Offene Feuer sind Gefahrenherde und deshalb verboten. Nur an ausgewiesenen Stellen darf man grillen oder ein Lagerfeuer anzünden.

Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen, das je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen kann. Bis zu 5.000 Euro sind zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern drin!

Ein Schild weist die Waldbrandgefahrenstufe 5 aus.
Für jede Waldbrandgefahrenstufe gibt es eigene Verhaltensregeln - bei Stufe 5 darf niemand mehr in den Wald. Bildrechte: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Bußgeld oder Gefängnisstrafe bei Brandstiftung

Wer fahrlässig einen Wald in Brand setzt, muss mit hohen Strafen rechnen. Die Paragraphen 306 bis 306f des Strafgesetzbuches definieren die unterschiedlichsten Arten der Brandstiftung sowie die jeweilige Strafe.

Wer sich also nicht an das grundsätzliche Feuerverbot im Wald hält oder einfach seine Glimmstängel wegschnippt, muss mit einer Anklage nach § 306f rechnen: Herbeiführen einer Brandgefahr. Die Strafe: Bis zu 3 Jahre Haft oder Geldstrafe.

Richtiges Verhalten bei Waldbrand

  • Ruhe bewahren, gehen Sie seitlich vom Brand weg (links oder rechts zu der Richtung, aus der der Wind weht)
  • Über die 112 die Feuerwehr informieren
  • Schützen Sie sich mit Kopfbedeckungen, Sonnenbrillen, (feuchten) Tüchern vor Funkenflug und Rauch
  • In Bereiche mit weniger brennbarem Material laufen (Lichtungen, Straßen, breite Wege)
  • Falls vorhanden, Rettungsdecke nutzen: silberne Seite nach außen

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 02. Mai 2024 | 17:15 Uhr

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